Seit mir der Papst für ein Twitter-Follow einen Ablass vom Fegefeuer offeriert hat, führe ich von Zeit zu Zeit kleinere Dialoge mit dem Pontifex. Dies ist ein weiterer davon:
2. September
Pope Francis @Pontifex
We want a peaceful world, we want to be men and women of peace.
Eda Gregr @meskinaw
@Pontifex Couldn’t god tell us this BEFORE the war against the canaanites?
Da fragt man sich natürlich, ob da der Papst für Gott oder nur für sich selbst spricht. Wer weiss, vielleicht hat er neue Instruktionen von oben bekommen. Andernfalls wären die Massaker, welche Jehowa sein auserwähltes Volk im alten Testament ganz explizit an ihren Nachbaren verüben liess, nicht ganz im Sinne dieser ewig gültigen Botschaft.
Die Bibel erklärt zwar lang und breit, dass die Agressoren jeweils die anderen waren, nichtsdestotrotz scheint es Gott wichtiger gewesen zu sein, dass die Menschen an den richtigen Gott glauben, als dass sie im Frieden miteinander leben.
Frieden zu haben, verlangt Opfer und Gott lässt keinen Zweifel daran aufkommen, dass er durchaus bereit ist diese zu entrichten. Wieviel sind wir bereit zu opfern?
Das wirft eine etwas verrückte Frage auf…
Nehmen wir an, es gibt einen Gott und einen bösen Gegenspieler.
Nehmen wir ferner an, dass das Volk I an Gott und das Volk K an seinen Gegenspieler glaubt.
Beide beanspruchen für sich an den einen wahren Gott zu glauben. Nun können die beiden Parteien jeweils zwei Strategien anwenden:
a) Man führt Krieg gegen den anderen.
b) Man unterwirft sich Kampflos dem anderen.
Da Satan ein Mistbrocken ist, wird er seinem Volk so oder so a) befehlen, ausser natürlich die anderen unterwerfen sich ihm.
Gott ist in seiner Wahl allerdings nicht ganz so eingeschränkt. Er könnte nämlich durchaus seinem Volk zu b) raten. Dann glauben sie zwar nicht mehr an ihn, doch wenigstens herrscht Friede.
Und im Gegensatz zu Satan wird Gott nicht mit fiesen Intrigen versuchen die Sache doch noch umzudrehen. Wodurch der Friede bewahrt bliebe.
Die Ausrede ist hier natürlich, dass die Welt unter Satan wesentlich schlimmer wäre, als die unter Gott und daher die Opfer – so traurig dies auch sein möge – sich nichtsdestotrotz lohnen.
Wenn es sich dabei ausschliesslich um diesseitige Opfer handeln würde, könnte man diesen Frosch noch schlucken, doch wenn auch die jenseitigen Opfer mit einkalkuliert werden, dann ist mit den Spielregeln was faul. Und zwar in dem Sinne, dass sie dem Frieden bewahren eine wesentlich kleinere Priorität einräumen als dem an den richtigen Gott glauben.