Der Heilsweg – gutes Schuhwerk wird empfohlen

Wer mag wohl der tugendhaftere Mann sein? Jener, der der Verführung widersteht, auch wenn sie sich verlockend vor ihm räkelt, oder jener, der ihr widersteht, weil er es ihr in weiser Voraussicht von vornherein verunmöglicht hat, sich vor ihm auszuziehen? Für ein harmonisches Zusammenleben innerhalb einer Gemeinschaft mag es schon nützlich sein, konsequent alle möglichen Stolpersteine, die den sozialen Frieden gefährden könnten, aus dem Weg zu räumen, doch ist das für eine zu prüfende Seele keine Herausforderung mehr. Wo bleibt denn da die Willensfreiheit, wenn man keine andere Wahl hat als die Gebote zu befolgen? Natürlich ist es nur zu meinem Besten, wenn sich die Gesellschaft um mein Seelenheil sorgt, doch wenn ich einen Frevel begehe, für den ich ohnehin die ewigen Höllenqualen werde erdulden müssen, weshalb bestraft mich die Gesellschaft schon im Diesseits? Es ist ja nicht so, dass ich der gerechten Strafe entgehen oder dass im Vergleich zu ihr alles, was man mir hier anbieten kann, mehr als Peanuts sein könnte. Vielleicht um mich auf den rechten Weg zu bringen? Mich zu züchtigen bis ich ehrlich und aus tiefstem Herzen bereue? Folgt man der Bibel, in der auf so ziemlich alles die Todesstrafe steht, dann habe ich dank der Strafvollzugspein zwar eine gereinigte Seele, doch nicht mehr allzu viel Zeit diese im Diesseits auszuführen.
Es stellt sich nur die Frage, weshalb die letzte Salbung nicht mit Daumenschrauben vollzogen wird? Mit diesen könnte man den Sterbenden seine Sünden aufrichtig bereuend und geläutert gen Himmel ziehen lassen.

Vielleicht haben Christen deshalb etwas gegen die Sterbehilfe, weil sie in gewissem Sinne das pure Gegenteil einer Daumenschraube ist…

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert