In meiner Funktion als selbsternannter empirischer Shoppi-Eth(n)ologe unternehme ich sporadisch Forschungsreisen ins samstägliche Shoppingcenter Spreitenbach. Die letzte Expedition brachte selbst für mich überaus erstaunliche Erkenntnisse ans Licht: Die Stammeszugehörigkeit eines Pimps – so nenne ich in Ermangelung eines besseren Begriffs ein männliches Individuum des indigenen Shoppi-Volkes – ist erkennbar an der Fussballerfrisur. Es ist jedoch nicht so, dass alle Pimps des gleichen Stammes die gleiche Tschüttelermatte tragen, die sich von jener eines konkurrierenden Stammes unterscheidet, vielmehr stimmt der Stamm seine Frisurenlandschaft mit jener seines Lieblingsclubs ab.
So ist für einen Eingeweihten nicht nur klar, wer zu welchem Stamm gehört, sondern auch wer da welche Position inne hat. Ob es aber zu stammübergreifenden Pimp-Transfers kommt und in welcher Währung diese Summen entrichtet werden, entzieht sich leider vorläufig noch meiner Kenntnis.