Es gibt Geschäfte, deren Preispolitik sich in etwa mit der folgenden herablassenden Feststellung umschreiben lässt: „Wenn Sie nach dem Preis fragen müssen, Sir, dann können Sie es sich nicht leisten.“
Was ist nun aber, wenn ich mit 1.50 Franken, 1.37 Euro und 1 Jen in der Brieftasche in dieses Geschäft komme und nicht nach dem Preis frage? Müssen sie es mir dann nicht für einen Bruchteil dieses Betrages überlassen? (Kommt mir jetzt nicht mit der Aussagenlogik! Wenn sich die Kassiererin in unserer Kantine weigert das „oder“ in „Tagessuppe oder 1 dl Orangenjus“ aussagenlogisch zu interpretieren, weshalb sollte es dann der Snob im Geschäft anders halten?)
Der Clou an der Geschichte ist ja, dass ich gemäss dem genannten Prinzip allein durch mein Verhalten den Preis bestimme. Doch das ist gar nicht so einfach, denn an die Kasse zu gehen und sich den zu bezahlenden Betrag sagen zu lassen, ist de facto identisch mit dem Fragen nach dem Preis. Man muss daher davon ausgehen, dass jemand, der etwas kauft, nach dessen Preis er nicht fragt, den Wert dieses Dings sehr wohl kennt. Also legt man den präzisen Betrag auf den Tresen und verlässt den Laden ohne ein Wort fallen gelassen zu haben. Der Verkäufer wird weder zustimmend noch ablehnend etwas sagen noch murmeln, denn auch das entspricht in gewisser Weise dem Fragen nach dem Preis. In Tat und Wahrheit kennt er den Preis gar nicht und es ist einfach nur sein Job jeden, der ihn irgendeiner Weise auf den Preis referiert, elegant aber bestimmend aus dem Geschäft geleiten.
Das Problem ist nur… man sollte sich schon sicher sein, dass es sich bei einem bestimmten Geschäft um eins exakt von dieser Art handelt. Sonst kann man echt in Teufels Küche kommen.