Bank tomorrow

Spätestens mit der Erfindung der Zeitmaschine werden wir so einiges überdenken müssen. Zum Beispiel den Sinn unserer Banken.
Auf der einen Seite fängt dann das Sparen natürlich überhaupt erst an Spass zu machen, denn ich kann dann zurück ins Jahr 911 reisen und dort einen Euro bei einem Zinssatz von 0.42% anlegen, und könnte dann gleich morgen mit dem angesparten Geld ein 10’000 Quadratmeter grosses Grundstück auf der Venus kaufen.
Auf der anderen Seite finanzieren die Banken die Zinsen aber damit, dass sie ihr Geld irgendwo investieren und dann unter dem Vorwand, man trage ja ein beträchtliches Risiko, sich eine goldene Nase daran verdienen. Mit den Zeitmaschinen wäre es dann aber einerseits kein Risiko mehr, weil man ja ganz genau wüsste, wie das ganze rauskommen würde, und andererseits würde dann jeder Jungunternehmer ins Jahr 4026 v. Chr. reisen und seinen Euro dort bei den Zeugen Jehovas anlegen, die gerade gespannt die Erschaffung Adams verfolgen. Und beim schon vorher erwähnten Zinssatz von 0.42% würde er heute gut 95 Milliarden Euro Startkapital haben. Das sollte eigentlich reichen für einen Pizzaverleihservice.

Wie man sieht, wird nach dem Aufkommen der Zeitmaschinen keiner mehr Kredite oder Hypotheken bei Banken aufnehmen wollen, wodurch diese – so beliebt deren Sparbüchlein auch sein mögen – über kurz oder lang Konkurs anmelden werden müssen.
Das Vertrackte mit Zeitmaschinen ist aber, dass sie zu den wenigen Dingen gehören, die bereits vor ihrer Erfindung benutzt werden können. Und da, wie wir gesehen haben die Existenz von Zeitmaschinen unweigerlich zur Schliessung von Banken führen muss, bleibt uns nichts anderes übrig als sie gleich jetzt zu schliessen. Allesamt, ratzeputz!

Der Apfel

Schaut man sich ein bisschen in der Geschichte des Abendlandes um, so erkennt man ziemlich schnell, dass wo immer was aufregendes passiert, ein Apfel nie weit weg ist. Im Bewusstsein der westlichen Kultur fing die Geschichte selbst im Grunde sogar mit einem Apfel an, jener Frucht der Erkenntnis, deren Verzehr den Menschen befähigte zwischen gut und böse zu unterscheiden.
Interessant in diesem Zusammenhang ist vielleicht auch, dass allem Anschein nach jedem Apfel stets das Chaos dicht auf den Fersen folgt. Das Weib – den Namen Eva erhielt sie erst später – sah, nachdem sie die Schlange darauf aufmerksam gemacht hat, dass von dem Baum – ich zitiere – gut zu essen wäre. Wie, frage ich mich, kann etwas gut sein, wenn die Fähigkeit zwischen gut und böse zu unterscheiden noch gar nicht vorhanden ist?
Ihr wollt mehr Beispiele? Wie war das doch gleich mit Eris, der griechischen Göttin der Zwietracht, die in die Gästeschar von Peleus und Thetis Hochzeit den berühmten goldenen Apfel warf und damit de facto den Trojanischen Krieg vom Zaun brach? Peleus und Thetis waren die Eltern von Achilles und werden diesen wohl erst nach der Vermählung gezeugt haben. Wie kann Achilles dann noch vor der Hochzeit in Sparta um Helenas Hand geworben und das von Odysseus ersonnene Schutzbündnis ratifiziert haben, welches ihn dann später in die Pflicht nahm Troja und Paris wegen der kurz nach der Hochzeit geraubten Helena platt zu machen?
Ein weiteres Beispiel gefällig? Nach der Schlacht von Camlann, in der Artus Mordred tötet und selbst tödlich verwundet wird, bringen ihn drei Priesterinnen nach Avalon, was so viel heisst wie Insel der Äpfel. Ob er da stirbt oder überlebt ist nicht überliefert, doch ist sehr wohl bekannt, dass im Anschluss Europa ins Chaos des finsteren Mittelalters stürzte.
Oder Hamlets Wahnsinn! Es gibt Augenzeugen, die beschwören, dass der Prinz von Dänemark seinen berühmten Dialog nicht mit Yorick Schädel hielt, sondern mit einem verschrumpelten, alten Apfel.
Oder Tells berühmter Apfelschuss. Auch da brach das blanke Chaos aus – zumindest aus der Sicht der Habsburger.
Oder der Reichsapfel der Monarchien, der die Weltherrschaft symbolisieren sollte und damit nie gerade zum Weltfrieden beitrug.
Oder die Mätresse Madame de Pompadour – hier findet sich der Apfel fast nur im Namen -, die Ludwig XV. den Kopf verdrehte.

Wie gesagt, die Geschichte ist gespickt mit Äpfeln. Oder umgekehrt, der Apfel, wenn man ihn als ein höheres Prinzip verstehen will, ist gespickt mit Geschichte. Es stellt sich nur noch die Frage, mit was sonst noch?

Was brachte Isaak Newton der Gravitation auf die Spur? Der Apfel, der ihm auf die Birne fiel. Natürlich ist das nur eine nette Anekdote, mit der er seinerzeit die Damen unterhielt, nichtsdestotrotz war es ausgerechnet der Apfel, der ihm angeblich die Erkenntnis gebracht haben soll und die Frauen mit seinen süssen, roten Wangen davon abbrachte, diese Gravitation etwas genauer erklärt bekommen zu wollen.
Könnte es sein, dass die Frauen seit jenen verhängnisvollen Zeiten zu Beginn der Geschichte, im Angesicht des Apfels instinktiv die Flucht ergreifen? Auch im Schneewittchen konnten sie sich vom Apfel nichts gutes erhoffen. Dass also die in der Serie „Sex in the City“ propagierten Manolos nichts weiter sind als das Bestreben möglichst viel Distanz zwischen sich und dem Big Apple zu bringen?
Doch nicht nur New York versucht seinen Platz in der Geschichte mit einem pomologischen Spitznahmen zu ergattern. Im Mittelalter hiess man Konstantinopel auch „den goldenen Apfel“.
Mit dem Apfel schmücken sich des weiteren auch das legendäre Plattenlabel der Beatles und die ebenso berühmte Computerfirma. Ob der Name Apple jedoch auch der Tochter von Gwyneth Paltrow zu Ruhm und Ehre gereicht, wird wohl erst die Zukunft zeigen.

Ich rekapituliere.
Erstens: Erkenntnis und Zwietracht sind Schwestern, und zwar siamesische.
Und zweitens: wo auch immer in der Welt etwas dramatisches passiert, ein Apfel ist immer in der Nähe. Und sei es auch nur in der Form eines hübschen Frauenhinterns. Das heisst natürlich nicht, dass birnenförmige Hintern nicht auch wunderschön wären, bloss das die keinen Einfluss auf die Geschichte haben.

Die reichsten Schweizer

In einem Unternehmen wie die CREDIT SUISSE, deren internes Credo „One Bank“ lautet, sollte man da nicht erwarten dürfen, dass wenn der CEO in die illustre Liste der 300 reichsten Schweizer aufsteigt, dass dann auch alle anderen Mitarbeiter nachrücken sollten?

Das Vermögen der Superreichen habe letztes Jahr angeblich um 14% zugenommen. Mich würde jetzt aber schon Wunder nehmen, um wie viele Prozent das Vermögen dieser Superreichen abgenommen hätte, wenn einer von ihnen, beispielsweise Bertarelli, per Brainswitching durch mich ersetzt worden wäre?
Hätten er ich wir es beispielsweise geschafft von den ursprünglichen 3 Bertarelli-Milliarden statt 10 neue hinzuzuverdienen satte 100 Milliarden zu verpulverisieren? So dass sich das Wachstum unserer Superreichen in sein Gegenteil, also -14%, verkehrt hätten?

Die Zukunft

Das unentdeckte Land wird seinen Bewohnern so manch ein Rätsel aufgeben. Zum Beispiel die seltsamen Kästen, deren Aufschrift clevere Archäologen als „Beamer“ entziffern werden und in die dann die Ingenieure völlig fassungslos starren werden, weil sie sich einfach nicht erklären können, wie diese primitive Anordnung von Schaltkreisen, Chips und Ventilatoren ein Objekt von einem Ort zu einem anderen hätte teleportieren sollen.

Und die Esoteriker werden einen weiteren Beweis für das überlegene Wissen ihrer Altvorderen (also uns) zu feiern haben.