Kampf der Titanen

U1_3affenParis Hilton ist medial omnipräsent. Es vergeht kein Tag, an dem man nicht irgendetwas über sie lesen, sehen oder hören würde. Wenn nun aber so viele Menschen gleichzeitig an sie denken, dann muss das doch irgendeinen Effekt haben. Ich kriege ja schon Schluckauf, wenn nur eine Person an mich denkt.
Eine weitere Person, die mittlerweile kaum mehr aus den Medien wegzudenken ist – zumindest in der Schweiz -, ist Bundesrat Christoph Blocher.
Und nun stellt euch mal eine Liaison zwischen diesen beiden vor!

Ich habe da nämlich so eine Theorie… Die Art und Weise, wie über einen gedacht wird, verstärkt die entsprechenden Fähigkeiten, resp. Fertigkeiten.  Das heisst, dass je mehr davon überzeugt bin, dass ich ein toller Hengst bin, umso ein tollerer Hengst bin ich. Ab einem bestimmten Punkt bin ich dann sowas wie ein Superhengst oder gar ein waschechter Gott.
Insofern liegt es in der Macht der Medien, die ja das Denken der Leute kanalisieren, Superhelden und Götter zu erschaffen, die richtig kombiniert, ziemlich seltsame Blüten treiben können. Eben Hilton und Blocher… Nicht auszudenken…

ps. Wenn wir schon grad beim Thema sind, könntet ihr, geneigte Leserinnen und Leser, nicht wirklich an mich als einen tollen Hengst denken?

Nachtrag vom 1.6.2013:

  1. Bei diesem trüben Wetter ist es ungemein erfrischend zu realisieren, dass die Hilton/Blocher Zeiten hinter uns liegen. Wie es scheint, hindert der Umstand, dass immer alles schlechter wird, die Welt nicht daran immer besser zu werden. Und das ist doch gut so.
  2. Offensichtlich habe ich nicht allzu viele Leser.

Passivstress am Arbeitsplatz

Jetzt wo wir das Problem mit dem Passivrauchen langsam in den Griff kriegen, können wir uns endlich dem Kampf gegen den Passivstress zuwenden.
Durch die erhöhten Konzentrationen von Adrenalin und Noradrenalin werden langfristig die Blutgefässe geschädigt, was mitunter bis zum Nierenversagen führen kann. Darüber hinaus beeinflusst Stress die Länge unserer Telomere in sehr unvorteilhafter Weise, so dass die Alterung der Körperzellen beschleunigt und unser Herz-Kreislauf- und Immunsystem markant geschwächt werden können. Dass jemand diese Risiken freiwillig auf sich nimmt, ist schon bedenklich, doch dass er mit seinem Verhalten auch noch andere in Mitleidenschaft zieht, ist höchst problematisch.
Vor allem wenn man bedenkt, dass der freiwillige Stress manchmal sogar der durchaus nützliche, so genannte „Eustress“ sein kann, während der passive stets und immer der schädliche „Distress“ ist.
Im Gegensatz zum selbst verursachten Stress ist Passivstress natürlich zeitlich sehr begrenzt, doch können die Hormon-Konzentrationen um ganze Grössenordnungen höher sein. Es wäre daher sehr leichtsinnig, der Problematik des Passivstresses, wie bis zum heutigen Tag üblich, einfach die kalte Schulter zu zeigen.

Ufologisches Missverständnis

Wenn die Entführungsopfer von Ausserirdischen nicht auf der esoterischen Mitleidschiene fahren würden, sondern ihre Erfahrung als einen Akt nichtintendierten Hitchhikens verkaufen würden, bekämen sie von der Hitchhikergemeinde die Anerkennung, welche sie zweifellos verdienen.

Der Name der Hose

Soll jetzt die Frau den Namen des Mannes annehmen oder der Mann den Namen der Frau? Ist es ein Akt der Unterdrückung, wenn die Frau den Namen ändert, oder ausgleichende Gerechtigkeit, wenn der Mann im Gegenzug sich mit seinen Mitochondrien zurückhält?
Ich halte die ganze Diskussion für müssig und schlage folgende Lösung vor. Wenn Mann und Frau heiraten, oder Mann und Mann oder Frau und Frau, oder Mann und Mann und Mann oder Mann und Mann und Frau oder Mann und Frau und Frau oder Frau und Frau und Frau, oder wie auch immer, dann werden die Namen aller Beteiligten einfach verschmolzen. Bei meiner Partnerin und mir ergebe das Grepr oder Cugr oder Grupr oder Crepr oder…

Und wenn man unbedingt will, wird man sich wohl noch einen Vokal dazu kaufen dürfen.

Geistergeschichten

Wenn in einer Burg, einem Schloss, einem Haus oder von mir aus auch in einer Baumhütte irgendeine Gräueltat begangen wurde, dann kann es schon passieren – so sagt es zumindest der Volksmund -, dass es dort dann spukt. Und selbst wenn man dies für Humbug hält, so kann man sich vielleicht für die Existenz psychoaktiver Architektur erwärmen, bei der die richtige Kombination aus Torbögen, knarrenden Dielen und schummrigem Licht eine Art Schlüsselreiz auslöst, welcher uns ein Spukerlebnis wahrzunehmen vorgaukelt. Wie dem auch sei, in von Menschenhand gebauten Gemäuern kann es spuken.
Wie steht es nun aber mit Software? Die ist auch von Menschenhand gebaut und Gräueltaten könnten theoretisch auch in ihrem Umfeld begangen worden sein. Kann es dann auch in einer Software spuken?
Dass es paranormales Verhalten von Software gibt, braucht seit Microsoft keinem mehr erklärt zu werden, die Frage ist nur, liegen bei den Redmondern irgendwelche Leichen im Keller oder haben sie schlicht und ergreifend – sei es nun absichtlich oder durch Zufall – eine Anordnung von Icons, Buttons, Geräuschen und Farbkombinationen entwickelt, welche im User parapsychologische Wahrnehmungen hervorruft?

Material Girl

Apropos Sixpack. Eigentlich ist es ziemlich erstaunlich, dass Frauen einem Sixpack den Vorzug geben, wenn sie auch ein Fass haben könnten. Da erkläre mich doch bitte mal einer das Material Girl.

Sixpack in Paris

Meine intensive Auseinandersetzung mit den Brüsten Marie Antoinettes erlaubte mir einen flüchtigen Einblick in die verborgenen Geheimnisse von Champagnergläsern. Sie sollten so dünn wie möglich sein, damit möglichst wenig Material vorhanden ist, welches den Inhalt erwärmen könnte. Beim Anstossen sollten sie klingen, schliesslich ist dieses Gebräu der flüssige Inbegriff eines engelhaften Lachens. Und auch an den lustigen Blubberbläschen soll man sich erfreuen. Kurz ein solides Champagnerglas macht das Sprudelwasser zu einem Fest für alle Sinne.
U1_prosecco1Nun ist aber der neue Prickel-Pop da! Eiskalt serviert, schmeckt er angeblich sündhaft fein. Und kühlt liebenswürdigerweise sogar Hand und Lippe. Luxus und höchste Qualität aus der Dose, heisst es da und ich würde meine Hose drauf verwetten, dass ein solcher Satz semantisch nie und nimmer Sinn machen kann. RICH PROSECCO in der Dose.
Wenig Material, das trifft schon zu, doch wenn es die Hand kühlt, dann wärmt es im Gegenzug leider den Inhalt. Und klingen tut da überhaupt nichts und perlen nur über den Alu-Rand. Doch was damit an Glamour verloren geht, wird durch Paris Hilton höchst persönlich Wett gemacht, die sich medienwirksam einsetzt für den neuen Sparkling- und Prickelpop.

Skinheads und die Blondine

Da war eine Gruppe von Skinheads am Bahnhof Altstetten und an ihnen vorbei ging eine Blondine, deren Sexappeal weitherum seinesgleichen sucht, und kein einziger schaute ihr nach. Skinheadismus ist definitiv nicht meine Ideologie.

Dietikon für Feinschmecker

Es gibt einen Grund, weshalb man in Dietikon wohnen wollen sollte. Oder in einer Gemeinde, die man mit den öffentlichen Verkehrsmitteln nur über Dietikon erreicht, Bremgarten zum Beispiel. Nirgends sonst kriegt man nämlich eine schönere Durchsage als „Dietikon – Endstation“ zu hören. Das ist wahre Poesie. Sie reimt sich nicht nur, sondern konfrontiert den Reisenden auch jedes Mal mit der unausweichlichen Bestimmung einer jeden Reise.
Und als ob das nicht reichen würde, steht da im Bahnhof ein goldener Zug. Er heisst Lauriane Gilliéron und ist laut Aufschrift BEST OF PANORAMIC TRAINS. Tja, wenn man schon den tiefsten Pass Europas (Mutschellen, 551 m ü.M.) überquert, dann ist es nur recht und billig, das auch stylsicher und mit voller Rundumsicht zu tut.

Die perfekte Frau

Es gibt sie doch, die perfekte Frau. Sie sass mir heute im Zug gegenüber und sah aus wie aus einem Hochglanzmagazin gepellt. Gestylt von oben bis unten und bis hinaus zu den künstlichen Fingernägeln. Ihr Dekolleté tief und einladend und ein funkelndes Diamantcollier schmiegte sich genüsslich an ihren Busen.
Das allein macht eine Frau natürlich noch lange nicht zum Inbegriff der Perfektion. Jedoch ändert sich dies mit dem Kochlehrbuch als Accessoire auf ihrem Schoss, welches sie konzentriert und hingebungsvoll studierte.

Ich mag diese Klischee-Kontraste, wie auch kürzlich die hyperaufgetakelte Tusse mit einem Mini, der knapp unter dem Gürtel hervorlugte, Absätzen, die man im Stabhochsprung als halbe Miete bezeichnet, und einem Kinderwagen samt plärrendem Hosenmatz.

Ich liebe Klischees. Man kann sich auf sie verlassen und erlebt immer wieder erfrischende Überraschungen. Natürlich immer vorausgesetzt, man glaubt nicht wirklich an die Klischees.
Klischees sind Metaphern, die uns helfen die Welt zu strukturieren. Sie bilden einen Commonsense, von dem aus man die Eigenarten und Abweichungen der Dinge erforschen kann. Doch wie gesagt, es sind lediglich Hilfsmittel und keine Tatsachen. Zwei verschiedene Dinge, die nur allzu gern durcheinander gebracht werden.

Saubere und unerschöpfliche Energiequellen

Heute bin ich in der Wikipedia zufällig über das Thema Antimaterie gestolpert. Da steht, dass an eine wirtschaftliche Nutzung – so wünschenswert diese auch sein mag – aus zweierlei Gründen zur Zeit nicht zu denken ist. Zum einen benötigt die Herstellung von Antiwasserstoff mindestens exakt so viel Energie, wie man nachher durch Annihilation wieder herausholt, und grössere, „abbaubare“ Mengen schwirren nach dem jetzigen Wissensstand im Umkreis von mehreren Milliarden Lichtjahren auch keine rum. Und zum anderen würde uns, sollten wir doch irgendwie an billige Antimaterie rankommen, die Lagerung vor schier unlösbare Probleme stellen, denn ein elektromagnetisches Eindämmungsfeld mag für Antiprotonen und Positronen funktionieren, doch bei Antineutronen und Antiwasserstoff klappt das nicht, weil sie keine elektrische Ladung besitzen.

Wir haben es hier also mit einer beeindruckenden Energiequelle zu tun, die bedingt durch unsere Unfähigkeit richtig mit ihr umzugehen sehr instabil ist und uns jederzeit um die Ohren zu fliegen droht… Wieso kommt mir das bedenklich vertraut vor?

hm…

PMS! Genau, das wars!
Ob sich auch das für die Energiegewinnung nutzen liesse?
Versuchen wir’s! Wir haben schliesslich nichts zu verlieren, es fliegt uns ja ohnehin immer mal wieder um die Ohren und mit etwas Glück erlangen wir das nötige Know how für die wesentlich harmlosere Antimaterie.

Urban Legends

U1_AntoinetteManche Grossstadtlegenden sind einfach zu schön um nicht wahr zu sein. Beispielsweise jene, dass das vor allem im 19. Jahrhundert gebräuchliche Champagner-Glas in Form einer flachen Schale dem Busen von Marie-Antoinette nachgebildet ist.
Wenn ich mir nun aber die Gläser anschaue, aus denen man heute so süffisant den Champagner schlürft, dann möchte ich gar nicht wissen, wer denen Modell gestanden hat.