Stripendium gefällig?

Natürlich hoffe ich, dass es nur eine Zeitungsente war, wenn ich mir auch kaum vorstellen kann, dass irgendjemand anders als ein Bushianer überhaupt auf eine solche Idee kommen könnte, ignorieren dürfte man sie jedoch auch dann nicht.

Uganda ist eines der wenigen Länder Afrikas, die im Kampf gegen Aids Erfolge vorweisen können. Diese beruhen in erster Linie auf dem so genannten ABC-Programm, das Keuschheit (Abstinence), Treue (Be Faithfull) und Safer Sex (Condoms) kombiniert. Zumindest letzteres bedingt natürlich ein gewisses Mass an Aufklärung.
Unter dem Einfluss der US-Evangelikalen kürzte nun die neue Regierung Ugandas das C aus dem Programm und setzt einzig und allein auf die Enthaltsamkeit. Und um dieser neuen Doktrin noch mehr Nachdruck zu verleihen, erwägt man nun, und das ist meines Erachtens die hühnerhautkitzlige Idee, ob man nicht Universitätsstipendien für Jungfrauen vergeben solle.

Genau diese Art von Motivation finde ich fantastisch! Bloss sollte man sie nur für das Gute einsetzen! In Anlehnung an diese Strategie plädiere ich daher für grosszügige Stipendien für Strapsenträgerinnen!

Eine Kosten-Nutzen-Rechnung

Wie oft muss man mit einer Gabel jemanden in den Hintern pieksen, bevor die nötigen Massnahmen ergriffen werden? Wenn ich allein der Piekser bin, wird man mir wohl ziemlich schnell nur noch Löffel anvertrauen – oder/und mich in eine Zwangsjacke stecken. Aber wenn wir viele sind, also mindestens einer mehr als es Zwangsjacken gibt, dann werden die Massnahmen wohl etwas anders aussehen. Entweder wird per Gesetz ein Hinternsuspensoriumobligatorium erlassen oder eine Gabelreifeprüfung mit Lehrgabelausweis und offiziellem Gabellehrer eingeführt oder auf Stäbchen umgestiegen. Zumindest provisorisch… bis die Versorgung mit Zwangsjacken wieder sichergestellt ist.

Also nochmals: Wie oft und wie sehr muss also etwas missbraucht werden, bevor es ratzefatz total verboten wird? Egal ob man es auch für was liebenswürdiges verwenden kann.

Erfüllt nicht auch Religion diesen Tatbestand?

Gangsta-Rapper & Tussies

Dass die Typen Gangsta-Rapper sein wollen, ist ja noch zu verstehen, wo doch all die heissen Miezen sich so sexy in den Gangsta-Jacuzzis räkeln, aber dass die jungen Dinger in der S-Bahn sich offenbar ebenfalls von diesen Hibedihop-Videos inspiriert fühlen und es als ein erstrebenswertes Ziel erachten sich mal in einem Rap-Video zu aalen, verblüfft mich dann aber doch ein bisschen. Ich wurde nämlich heute tatsächlich Zeuge einer Unterhaltung, in der ein paar Mädchen diskutierten, im Swimmingpool von welchem Rapper es wohl am coolsten wäre. Sixpacks waren dabei logischerweise eines der dominierenden Entscheidungskriterien, doch auch Quantität und Qualität der Bikinis besassen ihr umgekehrt proportionales Gewicht.
Ich erwarte ja nicht, dass Frauen sich nie als Sexobjekte darstellen sollen, aber wenn sie es schon tun, dann doch bitte zugunsten der eigenen Karriere. Die exotischen Tänzerinnen in den Clips tun dies ohne Zweifel, aber den Mädchen im Zug schien dieser Aspekt eigentlich gar nicht so wichtig zu sein.
Ich will mich hier nicht weit auf die Äste hinauswagen, aber würde das dann nicht bedeuten, dass Hibedihop-Tussie ein bürgerlicher Frauenberuf sein würde? Ganz nach dem Motto, dass die Frau selbstlos, aufopfernd und willig, während der Mann stark, durchsetzungsfähig, kämpferisch und egoistisch sein soll?

Raider – Twix

Seit rund 15 Jahren heisst Raider nun also Twix, aber gewöhnt habe ich mich daran noch immer nicht. Es hiess, abgesehen von Twix ändert sich nix. Aber das ist nicht wahr.
Die Assoziationen sind weg, nicht nur jene, die damals schon bestanden wie zu Easy Rider (1969), Raiders of the Lost Ark (1981), Pale Rider (1985) oder Knight Rider (1982-1986), sondern auch solche, die erst noch geknüpft worden wären wie zu Whale Rider (2002), Tomb Raider in Spiel (1996) und Film (2001) und über Girl, Interrupted (1999) auch zu Winona Ryder.
Warum, wenn nicht wegen der Assoziationen sollte ich ausgerechnet Marlboro rauchen, Ferrari fahren, Police Sonnenbrillen und Louis Vuitton Handtaschen tragen und mir mit L’Oreal die Haare waschen?
Die einzige Assoziation, die mir zu Twix einfällt sind die Olsen Twins und die ist ein überzeugendes Argument die Finger von den Riegeln zu lassen.

googeln verboten

Google befürchtet angeblich, dass sein Markenname durch die saloppe Verwendung des Verbs „googeln“ für jedwelches Suchen im Internet, mag es zu Beginn auch noch so schmeichelhaft erscheinen und die Konkurrenz vor Neid erblassen lassen, die Exklusivität und Markenidentität ins Wanken bringen könnte. Es könnte dann nämlich durchaus auch passieren, dass Altavista mit dem Slogan „Googeln Sie doch mit Altavista“ wirbt.
Ich persönlich bezweifle, dass dies die wahren Beweggründe der allseits beliebten „Don’t be evil“-Suchmaschine für die eingeleiteten rechtlichen Schritte sind. Ich bin überzeugt, dass sie es nur tun, um Wortkreationen wie „altavistagoogeln“, welche dann zwangsläufig auch entstehen würden, daran zu hindern sich in unseren Nachschlagewerken breit zu machen. Und mit der Zeit vielleicht „yahooaltavistagoogeln“ und dann „mcdonaldsyahooaltavistagoogeln“, was selbstredend etwas  ganz anderes ist als „mcdonaldsaltavistayahoogoogeln“.
Die „Don’t be evil“ Suchmaschine versucht also sicherlich nur unseren Wortschatz vor bedrohlichen Teleskopwörtern zu schützen.
Zur Schlichtung biete ich daher allen Seiten einen – wie mir scheint – ziemlich vernünftigen Kompromiss an: Verwendet doch einfach statt „googeln“ „SmUPpen“.
Ich hätte auch überhaupt nichts dagegen, wenn jemand irgendwo schreiben würde: „Ich habe Uma Thurman geSmUPpt.“
Oder: „Allem kann ich widerstehen, nur der VerSmUPpung nicht. (Oskar Wild)“
Oder: „Wer den Himmel auf Erden SmUPpt, hat im Erdkundeunterricht geschlafen. (Stanislaw Lerzy Lec)“
Oder: „Wer einen Engel SmUPpt und nur auf die Flügel schaut, könnte eine Gans nach Hause bringen. (Georg Christoph Lichtenberg)“
Oder zu guter letzt: „SmUPpet so werdet ihr finden.“

Und dass irgendeine Firma daran Interesse haben könnte, mit dem SmUP ein Kompositum einzugehen, bezweifle ich doch sehr stark. Also keine Bedrohung für unsere Lexika.

Von Irrflügen

Heute flog an meinem Fenster eine Taube mit einem Olivenzweig vorbei. Ich fürchte es war die Friedenstaube des Israel-Libanon-Konfliktes, welche wegen dem Sendemast, der keine 20 Meter von hier entfernt steht, vom richtigen Weg abgekommen ist.
Zugegeben, die Taube war nicht weiss und der Zweig stammte eher von eine Esche, aber der Friede muss ja auch nicht unbedingt perfekt sein. Es reicht, wenn sie sich gemeinsam an den Tisch setzen und einfach mal aufhören sich gegenseitig weh zu tun.