Mich beschleicht der Verdacht, dass im Fussball nicht die bessere Mannschaft die Tore schiesst, sonder jene, die Fehler macht, sie kassiert. Ein perfektes Spiel müsste demzufolge notgedrungen mit Null zu Null enden. Das ist doch langweilig.
Und wenn über Sieg oder Niederlage nur noch das Elfmeterschiessen entscheidet, so ist es meine Erachtens ohnehin ein bisschen überheblich sich in der Folge vier lange Jahre lang Weltmeister zu nennen. Das Szepter sollte den Meistern aufgrund ihrer überragenden Fähigkeiten verliehen werden und nicht weil sie einfach nur Glück hatten.
Nur weil das Glück noch nicht auf der Liste der verbotenen Dopingsubstanzen steht, heisst das nämlich noch lange nicht, dass es ethisch nicht verwerflich wäre, sich mit dessen Hilfe einen Titel zu verschaffen, der unterschwellig etwas ganz anderes suggeriert.
Glück ein Dopingmittel? – Klar, kennst du ein stärkeres? Nur weil ich nicht weiss, in welcher Apotheke ich mir eine Ampulle davon kaufen kann, heisst das noch lange nicht, dass es andere auch nicht wissen. Ich weiss schliesslich auch nicht, wie ich an Stimulanzien, Narkotika, Anabole Wirkstoffe, Diuretika sowie Peptid- und Glykoproteinhormone, Antipsychotika, Anxiolytika, Hypnotika/Sedativa und Antidepressiva komme – zumindest, wenn ich diese nicht über Hamburger zu mir nehmen will.
Glück ein Dopingmittel? – Stell dir eine futuristische Welt vor, in der sich nur Fortpflanzen darf, wer einen Sechser im Lotto hat. In einem solchen Umfeld würde die Evolution schon einen Weg finden, die Chance auf einen Sechser für ein Individuum dramatisch zu steigern. Mit einem Glücksgen vielleicht?
Wollen wir (in naher Zukunft) wirklich einem Haufen Mutanten beim Fussballspielen zusehen? Also ich will es nicht.
Das will aber nichts heissen, denn ausser wenn Parminder Nagra und Keira Knightley ihn spielen, bin ich ohnehin nicht gewillt diesem Sport allzu viel Aufmerksamkeit zu schenken.