Genitales Wettrüsten

Der erigierte Penis von Gorillas und Orang-Utans ist ungefähr 4 cm lang. Und wie es heisst, sind sie mit diesem durchaus in der Lage den Beischlaf in allen möglichen Stellungen zu vollziehen – manche davon sogar hängend an einem Ast!
Dies legt den Schluss nahe, dass die Länge beim Menschenmännchen sich weniger im Hinblick auf die Funktionalität entwickelt hat, denn nicht mal das Stehvermögen ist bei uns proportional grösser als bei unseren nahen Verwandten, sondern analog zum Pfauenschwanz einfach um Eindruck zu schinden, was immer es auch koste. Die Idee dabei ist, dass man(n) es nicht nötig hat dieses Plus an Biomasse fürs Gehirn zu investieren, weil man ja ohnehin schon wahnsinnig schlau ist. Und der Beweis dafür ist natürlich, dass man(n) noch immer lebt.
Was mir an diesem Gedanken aber am besten gefällt, ist, dass Frauen zwar durchaus so einen Penis zu schätzen wissen, dass die Begeisterung im Allgemeinen jedoch weit kleiner ist als die männliche Euphorie für Brüste und den Hintern der Frau, welche bekanntlich eine üppige Fruchtbarkeit signalisieren. Tatsächlich werden aber die Lokalitäten, wo Penisse verglichen, bewertet und in den sozialen Status umgemünzt werden – also Umkleidekabinen, Duschen und Pissoire -, von Frauen eher weniger frequentiert. Das heisst also, dass das genitale Wettrüsten beim Mann in erster Linie zur Abschreckung der Geschlechtsgenossen diente und dass die Frauen mehr oder weniger erst im Nachhinein mit den nackten Tatsachen konfrontiert wurden.

Nachtrag 15.6.2013
Der Umstand, dass der Mensch im Gegensatz zu seinen nächsten Verwandten keinen Penisknochen hat, zeigt, dass die Frauen wohl doch auch noch ein Wort bei der Evolution des Lümmels Latte mit zu reden hatten. Denn ohne einen solchen Knochen ist der Ständer ein deutliches Signal für die Jugend und Gesundheit des Mannes. Mir ist gerade einfach so ganz klar, worin sich eine beknochte Latte von einer unbeknochten unterscheidet, also worauf die Frauen exakt ihr Augenmerk gerichtet haben.