Folgenden Dialogfetzen habe ich heute im Zug aufgeschnappt. Es unterhielten sich drei Teenies, zwei Jungs und ein Mädchen, über einen vierten.
Er1: Er ist auch kein Playboy oder so.
Sie: Ich würde nicht mal mit ihm, wenn ich einen Absturz hätte.
Er2: Er steht auf Frauen, die Opern hören.
Das brachte mich zum Grübeln. Es gibt Typen, die sind Playboys, und andere, die es nicht sind. Daran lässt sich nun mal nichts ändern. Dass Frauen jedoch ihre Absturzaffairen planen und gewisse Männer, vorzugsweise letztere, kategorisch ausschliessen, finde ich doch bestürzend. Und dass in einem solchen Umfeld einer jener Benachteiligten einen derart exquisiten Geschmack kultiviert, betrachte ich entweder als halsbrecherisch verwegen oder als durchtrieben raffiniert. Verwegen, weil er sich damit den Darwin-Award noch zu Lebzeiten sichern könnte. Und raffiniert, weil er sich hier auf ein bestimmtes Marktsegment spezialisiert, dadurch per Definitionem ein Playboy wird und sich so elegant dem kategorischen Ausschluss entzieht. Und wenn auch das nicht funktioniert, dann kriegt er wenigstens eins der nekrophoben Darwin-Award-Preisträger-Groupies ab.
Ich glaube nicht, dass sie über mich sprachen.